Münzkatalog: Münzen aus Deutschland

Übersicht der Zeitperioden Deutschlands


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Münzkatalog Deutschland - Deutsche Münzen von 1806 bis zum Euro

Nach dem Mittelalter war die Münzvielfalt Deutschlands von den Bemühungen, einen einheitlichen Nationalstaat mit einer einheitlichen Währung zu schaffen, geprägt. Bis zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 herrschte noch eine kaum zu überblickende Mannigfaltigkeit an Münzprägestätten, da jedes Herrschaftsgebiet seine eigene Währung ausgab.
Die Münzen des Kaiserreichs sorgten für Überblick und Stabilität. Mit der Niederlage des ersten Weltkrieges und der darauffolgenden Rezession und Hyperinflation spielten Münzen zur damaligen Zeit nur eine geringe Rolle. Der Materialwert war deutlich höher als ihr Nennwert. Erst im Laufe der Zeit gelang es der Weimarer Republik, das Geldsystem zu konsolidieren und neues Vertrauen in das Hartgeld erwachsen zu lassen sowie Deutschland ein einheitliches Münzbild zu geben.
Mit der Machtergreifung Hitlers und des darauffolgenden Nationalsozialismus erhielten sowohl das Dritte Reich als auch die besetzten Gebiete eigene Münzen. Nach der Niederlage im zweiten Weltkrieg bis zur Gründung der BRD ließen die alliierten Siegermächte zur Bargeldversorgung Reichspfennige in Deutschland prägen.
Von 1948 bis zur Einführung des Euro wurde dann die Deutsche Mark mit dem Pfennig als Unterwährung von der neu gegründeten Bundesrepublik geprägt.

Münzen Deutschland

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Deutsche Münzen in der Zeit der Befreiungskriege bis zur Reichsgründung - von 1806 bis 1871

Während in Alt-Deutschland / den Deutschen Staaten immer mehr Bestrebungen aufkamen, sich des Feudalismus zu entledigen, glich die politische Karte dennoch einem Flickenteppich. Der Krieg mit Napoleon, die Niederlage und ihr späteres Erstarken der Preußen sowie der Wiener Kongress und die Revolution von 1848 zeichneten eine eindeutige Tendenz: Deutschland wächst zu einem einheitlichen Staat heran und würde entsprechend auch eines Tages ein einheitliches Zahlungsmittel erhalten. Doch bis es so weit sein sollte, gaben die einzelnen Fürstentümer, Königreiche und freien Städte eigene Währungen aus. So zum Beispiel das Großherzogtum Baden, welches unter anderem den Kronentaler mit einem Konterfei von Karl Leopold Friedrich oder einen Taler mit dem Motiv von Ludwig I. ausgab. Unter Sammlern besonders beliebt ist der Konventionstaler Großherzog Karl Friedrich, welcher über 7.000€ wert ist. Außer dem Großherzogtum Baden prägten beispielsweise auch die Freie Hansestadt Bremen, die Freie Stadt Frankfurt, das Herzogtum Anhalt-Bernburg, die Königreiche Bayern, Preußen und Würtemberg sowie viele weitere Staaten und Institutionen ihre eigenen Münzen.

Münzen des Deutschen Kaiserreichs - von 1871 bis 1918

Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 wurde das Münzgesetz erlassen, wonach im gesamten Kaiserreich ein einheitliches Zahlungsmittel gelten sollte. Dies stellt die erste deutsche Währungsunion der Geschichte dar, initiiert von Kaiser Wilhelm I.
Das Gesetz umschreibt beispielsweise, welche Materialzusammensetzung die Münzen haben sollten. Mit den höchsten Nennwerten wurden sogenannte Goldmark ausgegeben, die geringste zu 5 Mark, die höchste zu 20 Mark. In Silber wurden Münzen in den Nennwerten ½ Mark bis 5 Mark zentral geprägt. Zusätzlich gab es noch in den Nennwerten 1 bis 50 den Pfennig im Deutschen Kaiserreich. Außerdem prägten die einzelnen Bundesstaaten mit landestypischen Motiven individuelle 2 bis 20 Mark Stücke.
Während der Zeit des Kolonialismus wurden darüber hinaus an die von Deutschland besetzten Kolonien eigene Münzen zum Bargeldverkehr ausgegeben, zum Beispiel die Neu-Guinea-Mark und -Pfennig in Deutsch-Neu-Guinea oder die Pesa, die Rupie und der Heller in Deutsch-Ostafrika oder der Cent in Kiautschou.

Münzen der freien Stadt Danzig 1920-1939

Obwohl Danzig heute zu Polen gehört und im 19. Jahrhundert dem Königreich Preußen angeschlossen war, prägte es von 1920 bis 1939 eigene Münzen. So zum Beispiel die 1 und 2 Pfennig Münzen aus Bronze, später mit einer Aluminium-Beimischung, die 10 Pfennig Münze aus Zink und die 5 und 10 Pfennig Münzen aus Kupfernickel. Außerdem prägte die freie Stadt Danzig 1 bis 25 Gulden Stücke aus Silber, Nickel, Kupfer oder Gold. Nach 1939 wurden die Münzbilder von den Nationalsozialisten ausgetauscht und die Gulden durch Reichsmark ersetzt.

Münzen der Weimarer Republik - von 1923 bis 1933

Die Weimarer Republik war infolge des Krieges und der wirtschaftlich einschneidenden Sanktionen des Versaillers Vertrages von einer Wirtschaftskrise und Hyperinflation gebeutelt. Aus der Not heraus wurden Münzen mit unsinnigen Nennwerten geprägt, deren Wert im Bargeldumlauf sehr schnell ins Nichts rutschte. Die Münze mit dem höchsten Wert, der jemals ausgegeben wurde, war die 1 Billion Mark Münze der Provinz Westfalen, während der Hochzeit der großen deutschen Inflation. Selbstverständlich ist der Sammlerwert einer solchen Münze beträchtlich kleiner als ihr Nennwert, was bei konventionellen Sammlermünzen in der Regel umgekehrt ist. Neben diesen Notmünzen war die offizielle Währung der Weimarer Republik ab dem Jahr 1924 die Reichsmark mit dem Reichspfennig. Deutsche Reichsmark gab es in den Nennwerten 1 bis 5 Mark und den Reichspfennig in den Werten 1 bis 50 Pfennig. Zusätzlich zur Reichsmark erschien darüber hinaus die grundschuldgestützte Übergangswährung Rentenmark und Rentenpfennig, die parallel zur Reichsmark existieren sollte und bereits eher als die eigentliche offizielle Währung eingeführt wurde.
Rentenmark und Rentenpfennig wurden deshalb nicht abgeschafft, weil die junge Regierung der Weimarer Republik fürchtete, die Bevölkerung könne erneut in Panik geraten, da die Ereignisse der Wirtschaftskrise noch so frisch im Kopf saßen.

Münzen des Nationalsozialismus - von 1933 bis 1945

Die nationalsozialistische Regierung unter Adolf Hitler übernahm im Jahr 1933 das System von Reichsmark und Reichspfennig. Allerdings wurde ab 1935 massiv die Geldmenge erhöht. Trotz verbot hamsterte die Bevölkerung insbesondere 2 und 5 Reichsmark Münzen. Während des zweiten Weltkrieges wurden die Bemühungen, das Geldvolumen drastisch zu erhöhen, mit verschiedenen Mitteln ausgeweitet. So wurden beispielsweise in den von den Deutschen besetzten Gebieten sogenannte Reichskreditkassenmünzen ausgegeben. Diese konnten in den lokalen Kreditinstituten in die heimische Währung umgetauscht werden. Dieses Prozedere führte zu erheblichen Nachteilen für die besetzten Länder, da nicht nur Münzen, sondern auch Scheine ausgegeben wurden und somit eine gigantische Geldmenge abgerufen werden konnte.

Deutsche Münzen in der Alliierten Besatzungszeit - von 1948 bis 1948

Um die Kleingeldversorgung nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland sicherzustellen, entschlossen sich die vier Siegermächte (England, USA, Russland und Frankreich) dazu, in den Besatzungszonen Reichspfennige prägen zu lassen. Diese bestanden ausnahmslos aus Zink. Von 1945 bis 1946 ließen die Alliierten Reichspfennige zum Nennwert von 1 Pfennig prägen, in den Jahren ´45 bis ´48 die Nennwerte 5 Pfennig und 10 Pfennig. Aus der Not heraus wurden Pfennig Stücke des Nationalsozialismus wiederverwendet, indem das Hakenkreuz durch einen Stempel entfernt wurde. Ursprünglich wurden diese von 1940 bis zum Kriegsende geprägt. Alle Reichspfennige während der alliierten Besatzungszeit tragen als Motiv auf der Bildseite den Bundesadler sowie die Jahreszahl. Auf der Vorderseite findet sich neben dem Nennwert zwischen zwei Eichenblättern das Kürzel der jeweiligen Prägestätte.

Münzen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1948-1990

Nachdem das ehemalige nationalsozialistische Deutschland von den Siegermächten in Besatzungszonen mit eigenen Übergangswährungen unterteilt wurde, begann die Deutsche Notenbank im Jahr 1948 mit der Prägung eigener Mark-Münzen für die neu gegründete DDR (Deutsche Demokratische Republik). Bis zum 31.07.1964 trug die Währung den Namen Deutsche Mark der Deutschen Notenbank und wurde mit DM abgekürzt. Ab August ´64 bis zum Ende des Jahres ´67 änderte sich die Währungsbezeichnung in Mark der Deutschen Notenbank (abgekürzt MDN). Ab dem Jahr 1968 bis zur Wiedervereinigung erfolgte die Ausgabe der DDR-Münzen schließlich über die Staatsbank der DDR. Auch dieses Mal wurde der Name der Währung angepasst; er lautete fortan: Mark der Deutschen Demokratischen Republik (abgekürzt M). Umgangssprachlich bürgerte sich die Bezeichnung Mark der DDR ein.
Die Münzen der DDR wurden von Anfang an in 1 Mark und 2 Mark Stücke sowie 1 Pfennig bis 50 Pfennig Stücke eingeteilt (mit den Zwischenschritten 5, 10 und 20 Pfennig). Das Material, aus dem die Münzen der DDR bestanden, war hauptsächlich preisgünstiges Aluminium. Die 20 Pfennig Münze hingegen war aus Messing. Neben den regulären Umlaufmünzen gab die Deutsche Demokratische Republik zusätzlich noch Gedenkmünzen in den Nennwerten 5 Mark, 10 Mark und 20 Mark heraus. Diese waren in der Regel aus Silber, zwei Prägungen jedoch (die zum 150. Geburtstag von Karl Marx und die zum 40. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus) wurden in Gold ausgegeben. Bei der erstgenannten Goldmünze handelt es sich um die seltenste noch erhaltene Münze der damaligen Deutschen Demokratischen Republik. Sie ist ein Unikat und kann im Deutschen Historischen Museum in Berlin besichtigt werden. Da sie nicht zum Verkauf steht, ist ihr Wert fern jeder Schätzung. Alle Gedenkmünzen der DDR wurden im volkseigenem Betrieb Münze Berlin geprägt, der einzigen Münzprägestätte der DDR, die Gedenkmünzen der DDR geprägt hatte.

Münzen der Bundesrepublik Deutschland - 1948 bis 2002

Drei Jahre nach Kriegsende kam es 1948 unter Zustimmung aller Siegermächte zur Gründung des ersten demokratischen deutschen Staates, der Bundesrepublik Deutschland. Die Reichsmark und -pfennige wurden abgeschafft und durch die neue Deutsche Mark (kurz: DM) ersetzt. Die Deutsche Mark sollte die stabilste und langfristigste Währung werden, die es im deutschen Raum jemals gab.
Von 1948 bis 2002 wurden die Umlaufmünzen in den Nennwerten 1 DM, 2 DM und 5 DM sowie 1, 2, 10 und 50 Pfennig ausgegeben. Die Deutsche Mark etablierte sich nicht nur in der Bundesrepublik schnell als vertrauenswürdige Währung, auch einige Balkanländer sowie die Bürger der damaligen DDR (Deutsche Demokratische Republik) handelten gern mit dem beliebten Zahlungsmittel, obwohl diese in ihrem Land eigentlich nicht als offizielle Währung ausgegeben wurde. In Bosnien-Herzegowina war die Deutsche Mark sogar eine anerkannte Parallelwährung. Obwohl die DM zu einem niedrigeren Kurs in Euro umgetauscht wurde, gilt sie in den Köpfen vieler Menschen dennoch als stärkere Währung. Nicht nur deshalb sind Münzen aus der DM-Zeit unter Sammlern sehr beliebt.
2002 wurde die Deutsche Mark dann vom Euro abgelöst. Noch heute können Restbestände in der Bundesbank gegen Euros umgetauscht werden. Da die DM Münzen heute kein offizielles Zahlungsmittel mehr sind, dürfen von ihnen Nachprägungen angefertigt werden.

Münz Marken

MarkePrägeortPrägezeitraum
ABerlinAb 1872
BHannover1872 - 1878
CFrankfurt1872 - 1879
DMünchenAb 1872
EDresden1872–1887
EMuldenhüttenAb 1887
FStuttgartAb 1872
GKarlsruheAb 1872
HDarmstadt1872–1882
JHamburgAb 1875

Gebiet und Lage Deutschlands

Karte Bundesrepublick Deutschland seit 1945   Lage Bundesrepublick Deutschland seit 1945

Daten Bundesrepublick Deutschland

LandeshauptstadtBerlin
RegierungsformParlamentarische Demokratie
StaatsoberhauptBundespräsident
RegierungschefBundeskanzler(in)
Bestehen1949-Heute
Fläche357.375 km²
Einwohner82.175.684 (2015)
Entstanden ausDeutschem Reich

Währungen

Die Währung in Deutschland entwickelte sich von Kreuzern, Dukaten, Thalern, Gulden und Mark bis hin zu den Euros.